Volkslied: Ännchen von Tharau

Ännchen von Tharau - Pfarrersfrau und Mutter von 11 Kindern
Ännchen von Tharau – Pfarrersfrau und Mutter von 11 Kindern

Volkslied Ännchen von Tharau

Das Volkslied Ännchen von Tharau stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde dann im 18. Jahrhundert von Johann Gottfried Herder aus dem Samländisch-Niederdeutschen ins Standarddeutsch übersetzt. Heute gibt es noch in der litauischen Stadt Kleipeda eine Statue, die der Pfarrersfrau und Mutter von 11 Kindern (von 3 Pfarrern, die einander jeweils im Amt nachfolgten) gewidmet ist.

Ännchen von Tharau ist’s, die mir gefällt.
Sie ist mein Reichtum, mein Gut und mein Geld.
Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz
auf mich gerichtet in Lieb und in Schmerz.
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut.

Käm alles Wetter gleich auf uns zu schlahn,
wir sind gesinnt, beieinander zu stahn.
Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
soll unsrer Liebe Verknotigung sein.
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut.

Recht als ein Palmenbaum über sich steigt,
je mehr ihn Hagel und Regen anficht,
so wird die Lieb in uns mächtig und groß
durch Kreuz, durch Leiden, durch mancherlei Not.
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut.

Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt,
ich will dir folgen durch Wälder, durch Meer,
Eisen und Kerker und feindliche Heer.
Ännchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn,
mein Leben schließ ich um deines herum.

Quellen

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