
Reineke Fuchs ist ein Epos, ganz in Hexametern verfasst und stammt von: Johann Wolfgang von Goethe. Einen Zusammenhang zwischen dem Heiligen Geist, um welchen es den Christen zu Pfingsten geht, und der Fabel von Reineke Fuchs gibt es wohl nicht. Aber eine alte Legende erzählt, dass Nobel, der König der Tiere, jedes Jahr zu Pfingsten seinen Hofstaat zusammenrief.
Nobel ruft zu Pfingsten seinen Hofstaat ein
Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen! es grünten und blühten
Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken
Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;
Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen,
Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.
Nobel, der König, versammelt den Hof; und seine Vasallen
Eilen gerufen herbei mit großem Gepränge; da kommen
Viele stolze Gesellen von allen Seiten und Enden,
Lütke, der Kranich, und Markart, der Häher, und alle die Besten.
Denn der König gedenkt mit allen seinen Baronen
Hof zu halten in Feier und Pracht; er läßt sie berufen
Alle miteinander, so gut die Großen als Kleinen.
Niemand sollte fehlen! und dennoch fehlte der Eine,
Reineke Fuchs, der Schelm! der viel begangenen Frevels
Halben des Hofs sich enthielt. So scheuet das böse Gewissen
Licht und Tag, es scheute der Fuchs die versammelten Herren.
Alle hatten zu klagen, er hatte sie alle beleidigt,
Und nur Grimbart, den Dachs, den Sohn des Bruders, verschont‘ er.
Isegrim beschwert sich über Reineke Fuchs
Isegrim aber, der Wolf, begann die Klage; von allen
Seinen Vettern und Gönnern, von allen Freunden begleitet,
Trat er vor den König und sprach die gerichtlichen Worte:
Gnädigster König und Herr! vernehmet meine Beschwerden.
Edel seid Ihr und groß und ehrenvoll, jedem erzeigt Ihr
Recht und Gnade: so laßt Euch denn auch des Schadens erbarmen,
Den ich von Reineke Fuchs mit großer Schande gelitten.
Aber vor allen Dingen erbarmt Euch, daß er mein Weib so
Freventlich öfters verhöhnt und meine Kinder verletzt hat.
Ach! er hat sie mit Unrat besudelt, mit ätzendem Unflat,
Daß mir zu Hause noch drei in bittrer Blindheit sich quälen.
Zwar ist alle der Frevel schon lange zur Sprache gekommen,
Ja, ein Tag war gesetzt, zu schlichten solche Beschwerden;
Er erbot sich zum Eide, doch bald besann er sich anders
Und entwischte behend nach seiner Feste. Das wissen
Alle Männer zu wohl, die hier und neben mir stehen.
Herr! ich könnte die Drangsal, die mir der Bube bereitet,
Nicht mit eilenden Worten in vielen Wochen erzählen.
Würde die Leinwand von Gent, so viel auch ihrer gemacht wird,
Alle zu Pergament, sie faßte die Streiche nicht alle,
Und ich schweige davon. Doch meines Weibes Entehrung
Frißt mir das Herz; ich räche sie auch, es werde, was wolle.
….
Ende gut, alles gut?

Die ersten sechs Worte des Reineke Fuchs Epos: „Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen!“ hast Du vermutlich schon mal gehört oder gelesen. Wie es weiter geht und woher diese zu Pfingsten oft zitierten Worte stammen? Weißt Du das auch? Dann bist Du vielleicht ein Goethe Fan oder kennst den Reineke Fuchs von Goethe aus der Schule.
Zu Goethes Zeiten kannten wohl viele Menschen die Geschichte vom schlauen Reineke Fuchs. Goethe hatte eine Fabel aufgegriffen, die vor ihm schon so manch Dichter beackert hatte. Aus dem Jahre 1498 stammt die älteste Fassung, die wir heute kennen. In allen Fassungen der Story geht es um den fabelhaft schlauen Fuchs.
Mit Frechheit, List und Tücke rettet er sich aus allen kniffligen Lagen. Sogar dem Galgen entkommt er. Und am Ende geht er als Sieger vom Platz. Für alle anderen aber, in Goethes Fassung vor allem für den Wolf, ist das Ende alles andere als ein gutes.
Quellen
- Text: Reineke Fuchs in Projekt Gutenberg / Das Epos, kommentiert in Wikipedia / Tiere in Sagen und Fabeln
- Bilder: Deposit / Von Mohnkopfoffizin des Hans van Ghetelen (gest. um 1528) – Herzog Albrecht Bibliothek, Wolfenbüttel, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2666768