Gedichte zur Genesung schweben zwischen den Welten. Zwischen traurigen Welten und neu zu entdeckenden. Welten, die sich vielleicht erst jetzt, erst durch die Krise, zeigen konnten. Dem Tod von der Schippe gesprungen.
Dem Entsetzen der Ohnmacht entkommen. Ich lebe! Und wenn ich selbst es bin, die gesundet ist, habe ich Kraft gewonnen dabei. Selbst sich heilen kann starke Glücksgefühle auslösen und, wichtiger noch: Selbstbewusstsein.
Auferstanden
Das Summen, oh, in meinen Adern,
Ein Kribbeln, ewig wohl vertraut
Und doch, ich mied´s im sturen Hadern.
Verdammte wilden Lebenslaut.
Willkommen allen Lebenssäften
Ihr strudelt, pocht – empört mich raus.
Das Zentrum hier von all euch Lebenskräften
Verschont es nicht, ich halt euch aus.
(Angela)
Worauf es ankommt beim Gesunden
Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.
(Michel de Montaigne)
Du wirst gesunden
Schon verloschen sind die Stunden,
Hingeschwunden Schmerz und Glück;
Fühl es vor: du wirst gesunden!
Traue neuem Tagesblick!
(Goethe, Faust, 2.Teil, Anmutige Gegend)
Erwache wieder
Wunsch um Wünsche zu erlangen,
Schaue nach dem Glanze dort!
Leise bist du nur umfangen,
Schlaf ist Schale, wirf sie fort!
(Goethe, Faust, 2.Teil, Anmutige Gegend)
Quellen
- Texte: unter den Versen
- Bild: © Foto von Deposito