All mein Gedanken
All´ mein´ Gedanken, die ich hab
Die sind bei dir.
Du auserwählter einz´ger Trost,
Bleib stets bei mir!
Du, du, du sollst an mich gedenken!
Hätt´ ich aller Wünsch Gewalt,
Von dir wollt´ ich nicht wenken
Du auserwählter einz’ger Trost,
Gedenk daran!
Mein‘ Leib und Seel‘, die sollst du gar
zu eigen han.
Dein, dein, dein will ich immer bleiben,
Du gibst Freud‘ und hohen Mut,
Und kannst mir Leid vertreiben.
Dein allein und Niemands mehr, das wiß fürwahr
tätst du desgleichen Treu an mir, so wär ich froh
Du, du, du sollst von mir nit setzen
Du gibst Freud und hohen Mut
und kannst mich Leids ergetzen
Die werte Rein, die ward sehr wein’n, do das geschah
Du bist mein und ich bin dein, sie traurig sprach
Wann, wann, wann ich soll von dir weichen
Ich nie erkannt, noch nimmer mehr
erkenn ich deines Gleichen.
Flug der Liebe
Wenn ich ein Vöglein wär
und auch zwei Flüglein hätt
flög ich zu dir
weils aber nicht kann sein
weil aber nicht kann sein
bleib ich allhier.
Bin ich gleich weit von dir
bin ich doch im Schlaf bei dir
und red mit dir
wenn ich erwachen tu
wenn ich erwachen tu
bin ich allein.
Es vergeht keine Stund in der Nacht
da nicht mein Herz erwacht
und an dich gedenkt
daß du mir viel tausendmal
daß du mir viel tausendmal
dein Herz geschenkt.
Liebster ich will ja dich
bleib nur beständiglich
weiche nicht ab
bis uns der bittre Tod
bis uns der bittre Tod
legt ins kühle Grab.
Quellen
- Texte: Lochheimer Liederbuch 1460 / Volkslied, Flug der Liebe 1856
- Bild: von DG mit Artsmart AI kreiert