Was ist Kunst – Kant und Schiller

Gartenhaus von Goethe in Weimar, beliebtestes Motiv der zeitgenössischen Künstler in Weimar. Was ist Kunst - Positionen der Ästhetik von Platon bis Danto, Kapitel Schiller und Kant.
Gartenhaus von Goethe in Weimar, beliebtestes Motiv der zeitgenössischen Künstler in Weimar. Was ist Kunst – Positionen der Ästhetik von Platon bis Danto, Kapitel Schiller und Kant.

Was ist Kunst? –  laut Kant

Kant begründet die besondere Funktion von Kunst mit dem Vermögen, ästhetische Urteile zu treffen – das ästhetische Vermögen – die Freude am Schönen. Dieses aber hat es in sich.

Es folgt einerseits unbedingt Regeln, andererseits aber ist es immer mit einem Gefühl von Lust verbunden. Diese Lust stellt sich – so Kant – durch ein interesseloses oder auch von allen schon festgelegtem Bedürfnissen freies Wohlgefallen ein.

Der mögliche Zweck ein Schönes (seine Wirkung, was es interessant, wichtig für den Betrachter macht) wird erst durch den ästhetischen Genuss spürbar oder sogar – erst erzeugt. So auch der Künstler – er erschafft sein Werk sehr wohl nach Regeln – doch nicht nach vorgegebenen, schon existierenden.

Er erschafft die Regeln, nach denen er sein Werk erschafft, selbst. Beim Tun, durch die Erfahrung seines Tuns. Was aber nicht heißt, dass er sie im Nachhinein benennen können muss. Wohl aber dass sich im Nachhinein diese Regeln darstellen lassen.

Was ist Kunst? –  bei Schiller

Schiller begründet seine Charakterisierung von Kunst auf der Basis dessen, wozu der Mensch bestimmt sei.

Seine Bestimmung nämlich liegt – nach Schiller – darin, Gefühl und Vernunft zu harmonisieren und damit gegenseitig freizusetzen.

Das Mittel für diese Harmonisierung von Gefühl und Vernunft ist für Schiller – ganz klar – die Kunst. In der Kunst kommen Gefühl (Stofftrieb) und Vernunft (Formtrieb) gleichermaßen zur Geltung – ohne dass der eine den anderen dominiere.

Die Erfahrung, dass dies möglich sei, setzt einen neuen Trieb frei – den eigentlich menschlichen: Schiller nennt ihn den Spieltrieb und schreibt in diesem Kontext den viel zitierten Satz:

Der Mensch spielt nur, „wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

Quellen

  • Text: Was ist Kunst? – Positionen der Ästhetik von Platon bis Danto, Michael Hauskeller
  • Bild: © Foto Goethezeitportal

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