Der Ginkgo biloba ist ein ganz besonderes Gedicht des großen Goethe. Zwar findet es sich in der Sammlung „Ost-westlicher Divan“ wieder, doch steht es auch oft für sich allein.
Das Gedicht hat auch so mancher schon bewundert, der Goethe sonst nur vom Hörensagen kennt.
In regelmäßigen Trochäen geschrieben, ist es auch dank des mythischen Baumes, den es preist, berühmt. Doch gilt es auch als ein besonders tiefsinniges Liebesgedicht von Goehte. Er schrieb es 1815 – für und mit Marianne von Willemer.
„Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.“
Versform: Trochäischer Vierheber
GINKGO BILOBA
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt,
Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als eines kennt.
Solche Frage zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn,
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Daß ich Eins und doppelt bin.
Johann, Wolfgang von Goethe, 1815
Das Ginkgo Museum in Weimar
In Weimar wird der Ginkgo stilgerecht als Ginkgo biloba vermarktet. Und das nach allen Regeln umsichtiger Unternehmens-Kunst. Ginkgomuseum/