Das große Liebesgedicht des Ovid: Die „Ars amatoria“ Buch 2, widmet sich den Frage, wie eine einmal gewonnene Geliebte behalten.
Im ersten Buch von Ovids Ars amatoria wurde das Thema „Werbung“ von allen Seiten beleuchtet. Im zweiten Teil stellt sich Ovid all den großen und kleinen Fragen der Dauer des Liebesglücks.
- Tipps für die kleinen Fallen des Alltags.
- Was tun, damit die Liebe bleibt?
Die vergnüglichen Gedichte über die Liebe hat Ovid in der Versform eines elegischen Distichon geschrieben: Hexameter, gefolgt von einem Pentameter.
Seitensprung schön und gut. So Ovid. Niemand kann verlangen, weder Mann noch Frau, dass der Geliebte über längere Zeit einsam in seinem Bett bleibt. Keinesfalls aber nimm eine Geliebte mit in das Ehebett. Nie und keinesfalls.
Suche, wenn du denn meinst zu müssen, für einen Seitensprung einen anderen Ort dir.
Das gemeinsame Bett bleibe deiner Geliebten und dir vorbehalten.
Das Bild zu diesen Versen der amatoria von Ovid stammt von Tintoretto: „Dionysos, Ariadne und Aphrodite„. Es zeigt die Hochzeit von Dionysos und Ariadne.
Treue
Nicht so rasend jedoch ist mitten im Zorne der Eber,
Wann er mit blitzendem Zahn wüthige Hunde zerfetzt;
Nicht die Löwin, gewährt sie den saugenden Jungen das Euter;
Kleine Nattern auch nicht, tritt sie unwissend ein Fuß:
Als ein Weib, betrifft sie im Ehebette ein Kebsweib,
Wüthet und auf dem Gesicht Zeichen des Inneren trägt.
Stürzend nach Feuer und Schwert, wie von des Aonischen Gottes
Hörnern gestoßen, einher stürmt sie, entäußert der Schaam.
Dies löst innig geschlossenen Bund und die festeste Liebe;
Solche Vergehn zu scheun hat der behutsame Mann.
Ovid: amatoria, Buch 2 Verse 386 / 389
Quellen
- Text: Ovid: Liebeskunst / Ars amatoria. Reclam Universal-Bibliothek, Band 357
- © Wikipedia, Künstler Tintoretto