Goethe Zitate: Masken und Unsterblichkeit

Schattenriss - Profil von Goethe
Schattenriss – Profil von Goethe

Goethe, das Sprachgenie der Deutschen, hat uns nicht nur Gedichte in vollendeter Form geschenkt. Auch in Briefen, Gesprächen und Prosa-Texten gibt es manch zu lesen, das Zitate würdig ist. Zum Beispiel die folgenden drei Zitate über die Unsterblichkeit oder positiv formuliert: Lebensfähigkeit.

Die Gewissheit des Dichters Goethe, nach dem Tod weiterzuleben gewinnt er aus logischen Überlegungen. Glauben – hingegen ist für ihn nicht viel wert, sondern eher Lügengespinst.


Zitat 1: Unsterblichkeit

„Der Mensch soll an Unsterblichkeit glauben, er hat dazu ein Recht, es ist seiner Natur gemäß, und er darf auf religiöse Zusagen bauen; wenn aber der Philosoph den Beweis für die Unsterblichkeit unserer Seele aus einer Legende hernehmen will, so ist das sehr schwach und will nicht viel heißen. Die Überzeugung unserer Fortdauer entspringt mir aus dem Begriff der Tätigkeit; denn wenn ich bis an mein Ende rastlos wirke, so ist die Natur verpflichtet, mir eine andere Form des Daseins anzuweisen, wenn die jetzige meinem Geist nicht ferner auszuhalten vermag.“

Mittwoch, den 4. Februar 1829, Johann Peter Eckerman:
Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens


Zitat 2: Unsterblichkeit / Leben

Nur der gewinnt sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss.

Zitat aus Goethe: Faust II, Faust letzte Worte.


Zitat 3: Unsterblichkeit / Leben

Wer ewig strebend sich bemüht, den können wir erlösen.

Zitat aus Goethe: Faust II, letzter Akt.


Wie viele Künstler spielte Goethe mit vielen Identitäten und Masken. Der Naturwissenschaftler, der Gärtner, der große Liebende, der Dichter, der Kanzleirat.

Für einen Dichter sind auch seine Helden – Masken von ihm selbst. Faust und Mephisto – offensichtlich – zwei Seelen, ach in seiner Brust. Doch auch Gretchen oder Famulus – Masken von Goethe?

Das Zitat  deutet darauf hin, dass Goethe aus dem Wechsel seiner Masken und Tätigkeiten die Gewissheite des Weiterlebens nach dem Tod sah. Wer so viel zu tun hat, in so viele Rollen und Themen sich tief hinein denkt und empfindet, für den reicht ein Leben nicht.

Die bei Goethe als göttlich gedachte Natur muss ihn neue Rollen spielen lassen. So ist der Tod nur das Ablegen einer Maske – und der Übergang zu einer anderen.

Quellen

  • Texte:
  • Bild: Beao – Derivative work of File:Goethe.GIF, Gemeinfrei

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